28. – 30. November 2017: SEEMLA National Workshop, Projekttreffen und Exkursion in Griechenland
Im November 2017 fand ein dreitägiges SEEMLA-Treffen im griechischen Thessaloniki und in der Umgebung der 250 km östlich davon gelegenen Stadt Komotini statt. Den Auftakt bildete am Dienstag, den 28. November im Mediterranean Palace Hotel in Thessaloniki ein nationaler Workshop zum Thema „Nutzung der Potenziale der Biomasseproduktion an Marginalstandorten (MagLs) im Mittelmeerraum“. Dabei lagen die inhaltlichen Schwerpunkte auf Themen wie Energie, Bioenergie, Produktion und Nutzung von Biomasse, Natur- und Umweltschutz. Der Workshop richtete sich an Experten und zukünftige Kunden, die in diesen Bereichen tätig sind.
Eröffnet wurde der nationale Workshop von Dr. Fragiskakis Nikitas, Generaldirektor für Forstwirtschaft und ländlichen Raum, D.A.M.T, Professor Spyros Galatsidas, Vertreter der Demokrit-Universität Thrakien und Dr. Peri Kourakli, Vertreter des griechischen Umwelt- und Energieministers. Die Einführungsvorträge zum SEEMLA-Projekt hielten die griechischen SEEMLA-Projektpartner Fotis Kiourtsis, Dimitris Keramitzis und Despina Vlachaki.
Am Vormittag trugen Fachleute des griechischen Energiemarktes vor: Despina S. Chatzigavriel und Dr. Aristoklis D. Anastasiadis von HORIZON S.A. präsentierten einen Bericht über die Erforschung und Entwicklung energetischer Nutzungsprozesse von Biomasse aus heimischen Energiepflanzen, Forstwirtschaft und landwirtschaftlichen Reststoffen. Dimitrios Tertipis von der Abteilung Erdwärme und Biomasse der Public Power Corporation Renewables S.A. hielt einen Vortrag über „Nutzung von Biomasse für die großmaßstäbliche Energieerzeugung am Beispiel der PPCR-S.A.-Anlage mit 25 MW“
Der zweite Teil wurde von Dr. Ermioni Maliarou (in Vertretung von Prof. Phil Aravanopoulos) von der Fakultät für Agrarwissenschaften, Forstwissenschaft und Umwelt der Aristoteles-Universität Thessaloniki eingeleitet. Er stellte das Thema intensive Kurzumtriebs-Forstwirtschaft als ungenutztes Potenzial in Griechenland dar. Anschließend referierte Ioannis Eleftheriadis vom Centre for Renewable Energy Sources and Saving of Greece (CRES) über das Horizon-2020-Projekt MAGIC – „MArginal lands for Growing Industrial Crops: Turning a burden into an opportunity” (Marginalstandorte für den Anbau von Pflanzen zu industriellen Zwecken: Von der Belastung zur Chance). Der letzte Referent war Dr. Charalampos Lykidis, Wissenschaftler vom Institute of Mediterranean Forest Ecosystems and Forest Products Technology (Institut für mediterrane Waldökosysteme und Forstprodukttechnologie), das zur griechischen Landwirtschaftsorganisation ‚Demeter‘ gehört. Thema dieses Vortrags war die „Beurteilung von Forstrohstoffen für die Produktion fester Biobrennstoffe“.
Am Ende des Workshops gab es eine offene Diskussion über den gegenwärtigen Stand und die Möglichkeiten der Biomasseproduktion auf Marginalstandorten zur Erzeugung von Bioenergie in Griechenland. In ihrem Resümee des Workshops erklärten die Teilnehmer ihre Unterstützung der Biomasseproduktion auf Marginalstandorten zur Erzeugung von Bioenergie in Griechenland, ebenso wie ihre Unterstützung der Ergebnisse des SEEMLA-Projekts.
Die Hauptbotschaften der Beratungen waren:
- Um Potenziale der Biomasseproduktion zu Energiegewinnungszwecken auf Marginalstandorten in Griechenland umzusetzen, sind Fortbildungen und eine gute Kommunikation in beide Richtungen zwischen Wissenschaftlern und Fachleuten unabdingbar, auch hinsichtlich von Feedbacks oder der Weitergabe von Ergebnissen an Fachleute, damit letztere einen Überblick über die Ergebnisse ihrer Arbeit haben.
- Bezüglich der Kosten der Biomasseproduktion auf Marginalstandorten zur Erzeugung von Bioenergie sollten die Indikatoren für lebenszyklusweite Betrachtungen sorgfältig ausgewählt werden, um wirklich nützliche Information liefern zu können.
- Um Politikern in Griechenland die Potenziale der Biomasseproduktion auf Marginalstandorten zur Erzeugung von Bioenergie aufzuzeigen, muss eine klare Botschaft hinsichtlich dieser Potenziale und des Nutzens formuliert und ein Demonstrationsbeispiel oder Pilotprojekt zur Veranschaulichung angeboten werden.
Am 29. November fand das 5. SEEMLA-Projekttreffen im Mediterranean Palace Hotel in Thessaloniki statt, bei dem alle Partner vertreten waren.
Am 30. November präsentierten die Gastgeber die Versuchsflächen (Drosia und Pelagia) auf der Halbinsel Rodopi im östlichen Griechenland. Dimitris Keramitzis stellte alle wichtigen Informationen zu den Versuchsflächen vor, und alle anwesenden Teammitglieder hatten die Gelegenheit, sich ein Bild vom Monitoring und dem augenblicklichen Zustand der Flächen zu verschaffen.
Die dreitägige Veranstaltung schloss mit einer Diskussion bei einem Arbeitsessen, während dessen die griechischen Organisatoren betonten, dass die Biomasseproduktion auf Marginalstandorten den spezifischen Zielgruppen im Rahmen einer „klaren“ ökologischen Lösung, die durch eine Ökobilanz für die Bioenergieproduktion verbessert wird, vermittelt werden muss. Die Ergebnisse des Projekts müssen exakt auf die Bedürfnisse der Praktiker, d.h. je nach Klimazone und Art des Marginalstandorts, zugeschnitten werden.